RÜCKSCHAU


RÜCKSCHAU: Mai 2019 - Januar 2020
25 Jahre Galerie Heidefeld & Partner:
Unsere dritte Jubiläums-Ausstellung


MAGNETEN der MODERNE

- Die zentrale Jubiläums-Ausstellung mit herausragenden
Originalen der Kunst des 20. Jahrhunderts

- Klassische Moderne von Kirchner bis Pechstein. Nachkriegs-
Avantgarde von Piene bis Uecker

- Drei Krefelder Granden der Kunstgeschichte: Joseph Beuys, Adolf
Luther, Herbert Zangs

Die Vergangenheit wird auch immer älter. Doch in den besten Fällen überaltert sie nicht. Das ist ein Privileg zeitloser Kunst: die weiter wirkende Ausstrahlung, die bleibende Faszination. „Wir freuen uns sehr, dem Publikum in unserer zentralen Jubiläums-Ausstellung jetzt im Herbst zahlreiche Werke von Koryphäen der Kunst vorstellen zu können, sehr bekannte und teils weltberühmte Namen“, beschreibt Galerist Egon Heidefeld das Panorama, das sich für nahezu sechs Wochen am Ostwall 64 – 66 entfalten wird. Zu sehen sind Magneten der Moderne – mit ihren Originalen. Von A wie Antes bis Z wie Zangs. Von Kirchner bis Piene. Von Beuys bis Uecker. Eben Magneten der Moderne.

Die Jubiläums-Ausstellung zum 25jährigen Bestehen von Heidefeld & Partner beginnt mit der Vernissage am Sonntag, 29. September (15 – 18 Uhr) und läuft bis einschließlich 6. November 2019.

Brücke trifft Blauer Reiter. Expressionisten gesellen sich zu Informel-Ikonen. Pop Art begegnet Optical Art. Im Kontekt dieser Werkschau von Originalen werden originäre Strömungslinien sichtbar, die in sehr divergenten Ausdruckswelten und oft in direkter zeitlicher Parallelität die Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts mitgeprägt haben.

Die Klassische Moderne

Es war nicht zuletzt ein internationaler Abschied von den alten akademischen Regeln, der die Klassische Moderne abhebt und kennzeichnet. Und diese Moderne setzt ab etwa 1900 mit intensiver Vitalität und Vielfalt an. Der Begriff Klassische Moderne hat sich längst eingebürgert und bildet gleichsam ein definitorisches Dach, unter dem sehr heterogene Stilrichtungen seit der Endzeit des 19. Jahrhunderts gemeinsam rubriziert werden – vom Fauvismus bis zur Neuen Sachlichkeit, vom Expressionismus bis zum Futurismus, von Surrealismus bis Informel. Die Jubiläums-Ausstellung Magneten der Moderne konzentriert sich auf die Präsentation von Kunstschaffenden primär aus dem deutschsprachigen Raum.

Alexej von Jawlensky
(1864 o. 1865 - 1941)

Ein Protagonist der berühmten Künstlergruppe Blauer Reiter, der seine Inspirationen nicht zuletzt in der Japan-Art suchte und fand. Von ihm ist am Ostwall ein Aquarell zu sehen, das ein hoch beliebtes Motiv unzähliger Künstler zum Sujet hat – Blumen, hier in einem Stillleben mit Vase und blauer Karaffe. Dieses kleine Meisterwerk trägt unten rechts das Monogramm AJ. Preis auf Anfrage.

Ernst Ludwig Kirchner
(1880 - 1938)

Ein Protagonist der Brücke – und genialer Expressionist. Wie seine Künstlerkollegen Max Pechstein und Karl Schmidt-Rottloff war er ein Autodidakt. Heidefeld & Partner präsentiert ein Kirchner-Opus (Aquarell und Feder auf gelbem Papier), das einen Blick auf Königstein im Taunus darstellt – einen Ort, in dem der kriegs-traumatisierte und suchtkranke Kirchner lange Aufenthalte im Sanatorium verbrachte. Ein Bild, geschaffen 1916. Preis auf Anfrage.

Käthe Kollwitz
(1867 - 1945)

Die vielseitige, sozial engagierte Malerin, Grafikerin und Bildhauerin zählt zu den bedeutendsten und bekanntesten deutschen Künstlerinnen der Neuzeit. Ihr eigener charakteristischer Stil, der Expressionismus und Realismus in der Bildsprache vereint, prägt auch die drei expressiven Druckgrafiken, die in der Jubiläums-Ausstellung zu sehen sind. Preise auf Anfrage.

Gabriele Münter
(1877 - 1962)

Die langjährige Lebensgefährtin von Wassily Kandinsky ist in der Schau ebenfalls mit einem floralen Sujet vertreten. Die Gouache „Blumenstillleben in grüner Vase“ entstand um 1940 wohl im Murnauer Atelier der Malerin. Preis auf Anfrage.

Walter Ophey
(1882 - 1930)

Für viele dürfte dieser Protagonist des Rheinischen Expressionismus eine Entdeckung sein. Kein Wunder, auch in der Kunstwelt wird der fast vergessene Vertreter der deutschen Avantgarde gerade erst wiederentdeckt – was Ausstellungen, Berichte in Magazinen und nicht zuletzt eine geplante Präsentation Ende September 2019 im nordrhein-westfälischen Landtag belegen (der mehrere Gemälde Opheys in seiner Sammlung besitzt). Zwei Bilder von Walter Ophey setzen in der Heidefeld-Werkschau prägnante Akzente. Preise auf Anfrage.

Max Pechstein
(1881 – 1955)

Maler-Faszination Meer: Max Pechstein war einer der vielen Künstler, die sich immer wieder maritimen Sujets zuwandten. Er reiste gern ans Meer, gerade an die Ostsee, verbrachte Zeit in der legendären Künstlerkolonie Nidden und die Jahre 1913/14 auf ferner Fahrt durch die Südsee. Seine Fettkreide-Arbeit An der Ostsee entstand in den ersten Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg und ist signiert. Preis auf Anfrage.

Moderne Klassiker

Magneten der Moderne bietet auch viel Raum für zeitgenössische Künstler, die mittlerweile bereits den Rang von Klassikern besitzen. Künstler ganz unterschiedlicher Ausdruckswelten.

Horst Antes
(*1936)

Seine berühmten Kopffüßler kennen auch viele Menschen, die sich sonst kaum für Kunst interessieren. Heidefeld & Partner zeigt sein Bildnis Torhüter, das (sic!) aus dem legendären WM-Jahr 1966 stammt. Aquatec auf Pappe. Rückseitig datiert und betitelt. Preis auf Anfrage.

Otto Piene
(1928 - 2014)

Ein Grande der ZERO-Bewegung - mit hohem Sammlerwert. Unter den außergewöhnlichen Werken der Jubiläums-Ausstellung ist sein magisches Bildnis Black Flower von 1972 eines der herausragendsten. Piene, der von den elementaren Phänomen der Natur wie Licht, Schatten und Feuer faszinierte Maler, hat hier eine Feuergouache mit Ruß und Lack auf Karton geschaffen (signiert, datiert und betitelt). Ebenso eindrucksvoll ist eine andere Gouache von Piene aus dem Jahre 1974, die ein sprühendes, wie vibrierendes Motiv aus dem Schwarzraum des Bildes freisetzt. Zudem zeigt Heidefeld & Partner seine Grafik Die Sonne kommt näher von 1970. Preise auf Anfrage.

Emil Schumacher
(1912 - 1999)

Ein Grande des Informel – ebenfalls von internationalem Rang und hohem Sammlerwert. Präsentiert wird einmal eine Informelle Komposition von 1963, in der Emil Schumacher verschiedene Verfahren kombiniert: Tusche und Mischtechnik auf Fotopapier (unten rechts signiert und datiert). Zum anderen stellt die Werkschau eine Informelle Komposition von 1975 vor: Gouache, Fettkreide mit Sisal-Collage auf Bütten (unten rechts signiert und datiert).

Zudem zeigt die Galerie eine Farbradierung Schumachers von 1972. Preise jeweils auf Anfrage.

Günther Uecker
(*1930)

Der Zeitgenosse Uecker ist berühmt geworden durch seine reliefartigen Nagelbilder und kinetische Kunst. Bei Heidefeld & Partner ist er mit fünf Arbeiten vertreten: Moskau Nagel von 1988, dem signierten Moskau-Ausstellungs-Plakat von 1988, einer Gouache von 1983, der Lithografie Lichtschatten von 1972 und einer kleinformatigen Grafik mit dem Titel Venedig. Alle fünf Werke tragen seine Signatur und sind datiert. Preise auf Anfrage.

Josef Wittlich
(1903 - 1982)

Es dauerte lange, bis dieser zurückgezogen lebende und arbeitende, erst 1967 eher zufällig entdeckte Maler aus dem Westerwald zu einer Größe auf dem Kunstmarkt wurde – geschätzt von Museen und Sammlern. Wittlichs Kunst steht der plakativen Pop Art nahe. Ein eher seltenes Sujet sind bei ihm Landschaftsbilder wie die Arbeit Hochgebirgsdorf (signiert und datiert 22.8.1968). Preis auf Anfrage.

Die drei Granden aus Krefeld

Auf dem Atlas der internationalen Kunstwelt ist die Samt- und Seidenstadt in der jüngeren Zeit vor allem durch drei mittlerweile verstorbene, zeitgenössische Künstler vertreten – Joseph Beuys, Adolf Luther und Herbert Zangs.

Joseph Beuys
(1921 - 1986)

In der Werkschau zum 25jährigen Galerie-Bestehen auch Herausragendes des Krefelders Beuys zu präsentieren, ist naheliegend – auch nebenbei schon rein stadtgeografisch aus dem Grund, dass der Genius nur ein paar hundert Meter südwestlich des Galerie-Standorts am Ostwall eine Reihe von Jahren seiner Kindheit verbrachte, und zwar am Alexanderplatz Nr. 5.

Joseph Beuys - ohne Zweifel eine Weltberühmtheit. Egon Heidefeld: „Es ist ein Glücksfall, gleich sieben Arbeiten von Joseph Beuys in der Jubiläums-Ausstellung präsentieren zu können.“ An dieser Stelle soll nur eine der herausragenden Arbeiten näher beschrieben werden. Es handelt sich um das Unikat Gelbes Bild, entstanden zwischen 1977 und 1985, eine Collage auf benutztem Paketeinpackpapier (Innenseite mit Blumenmuster). Das Material entstammt einer Postsendung aus der DDR an Rolf Staeck mit Anschriften und Postvermerken. Gelb ist die hervorstechende Farbe, vor allem durch ein gelbes Papier-Quadrat, das die DDR-Post aufgeklebt hatte – der Freibrief gleichsam, dass die Sendung durch die Kontrolle der Stasi gegangen war. Das Unikat wurde von Joseph Beuys XXXI nummeriert und betitelt „gelbes Bild“ (gestempelt, signiert). Es existieren 50 sehr verschiedene Exemplare einer Serie, von der jede Arbeit ein Unikat darstellt, römisch nummeriert, SVZ Nr. 541. Eine echte Okkasion, denn diese Serie ist inzwischen im Kunsthandel ansonsten vergriffen. Gelbes Bild repräsentiert auch ein Stück deutscher Geschichte, mit seinem grenzwandelnd mehrfach zwischen Ost und West verschickten Packpapier-Grund.
In der Jubiläums-Ausstellung sind noch ein halbes Dutzend weiterer Beuys-Arbeiten zu sehen, zwei Unikate aus den 1980er Jahren sowie Arbeiten aus kleinen und kleinsten Serien (z.B. mit nur 3 Exemplaren).

Adolf Luther
(1912 - 1990)

Der Krefelder Jurist, Maler und Objektkünstler ist international insbesondere durch seine markanten Licht- und Spiegel-Objekte bekannt geworden. Seine Werke werden in vielen Museen und Sammlungen ausgestellt. Die Jubiläums-Werkschau betrachtet die Präsentation von zwei exzellenten Spiegel-Objekten aus dem Œuvre Adolf Luthers explizit als Hommage an diesen führenden Vertreter der Lichtkunst und der kinetischen Kunst. Und als Würdigung der Kunst-Impulse, die von Krefeld ausgingen.

Herbert Zangs
(1924 – 2003)

Er war Krefelder und ein fast schon nomadischer Weltbürger. Lange Jahre seiner späteren Existenz lebte Herbert Zangs mit seiner Lebensgefährtin Josefine Ochs im nahen, einstigen Hansa-Hotel am Hauptbahnhof. So war es für ihn kaum mehr als ein Katzensprung, in der Galerie Heidefeld am Ostwall unzählige Male vorbeizuschauen. Seit ihrer Gründung 1994 ist die Galerie Heidefeld & Partner daher gewissermaßen auch eine Galerie Heidefeld & Zangs. Denn der Virtuose und Avantgardist noch vor der minimalistischen (Zero-)Avantgarde ist ein Künstler, dessen Werk seit 1994 zu unserem permanenten Portfolio gehört, vieles stammt gleich aus erster Hand. Zangs war ein Freund der Galerie.

So versteht es sich von selbst, dass Herbert Zangs auch eine tragende Säule der Jubiläums-Ausstellung bildet – mit einer Vielzahl von hervorragenden Werken; manche von ihnen sind Neuerwerbungen der Galerie aus den Schätzen von Sammlern und aus dem Handel. Zangs – ein Magnet, dessen Anziehungskraft weiter steigt.

Herzlich willkommen zu unserer Jubiläums-Ausstellung: MAGNETEN DER MODERNE!

Wir würden uns freuen, Sie zur Vernissage

Sonntag, 29. September 2019, 15 – 18 Uhr

begrüßen zu können.


Öffnungszeiten
Mittwochs bis freitags 14 – 18 Uhr, samstags 11 – 15 Uhr
sowie nach Vereinbarung
Galerie Heidefeld & Partner, Ostwall 64 – 66, 47798 Krefeld
Telefon 0 21 51 – 26 75 2
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